Im Beobachter 26/02 wurde im Artikel "Ernährung: Genuss von seiner
Schokoladenseite" berichtet: «Schokolade besteht zu einem Drittel
aus Fett und zu knapp zwei Dritteln aus Kohlehydraten». Allerdings würde
kein seriöser Ernährungsexperte behaupten, dass der Genuss von Schokolade
unproblematisch sei, wie das im Artikel des 'Beobachters' der Fall ist.
Schokolade enthält, wie richtig berichtet, sehr grosse Mengen Kohlenhydrate
in Form von Fabrikzucker (= raffinierte Kohlenhydrate). Als Fabrikzucker
bezeichnet man alle industriell hergestellten Zuckerarten: weisser Zucker,
brauner Zucker, Fruchtzucker, Traubenzucker, Milchzucker, Malzzucker,
sogenannter Vollrohrzucker, Sucanat, Ur-Süsse, Ur-Zucker, Rapadura, Sirup,
Apfeldicksaft, Birnendicksaft, Ahornsirup, Melasse, Frutilose, Gerstenmalz,
etc. Die Anzahl von Produkten, die Fabrikzucker enthalten, ist heute
unüberschaubar. Die Inhaltsangaben auf den Verpackungen
listen die Inhaltsstoffe in der Reihenfolge ihres prozentualen Anteils im
Nahrungmittel bzw. im Getränk auf. Die Summe der verwendeten Fabrikzuckerarten
ist nicht selten über 50% aller Inhaltsstoffe. Der Verzehr von Fabrikzucker
lässt den Blutzuckerspiegel unnatürlich rasch ansteigen. Dadurch wird eine
Insulinausschüttung ausgelöst, was zur Absenkung des Blutzuckerspiegels
unter den anfänglichen Normalwert führt. Diese 'Unterzuckerung' löst ein
Hungergefühl und den Wunsch auf erneuten Verzehr des fabrikzuckerhaltigen
Nahrungsmittels aus. Dieser Teufelskreis ist wahrlich kein «Balsam für
Körper und Seele», wie im Artikel des Beobachter behauptet wurde.
Dazu kommt, dass der erwähnte Fettanteil von Schokolade meistens aus
raffinierten Fabrikfetten
besteht, welche die Gesundheit zusätzlich gefährden.
Raffinierte bzw. isolierte Kohlenhydrate (Fabrikzucker und Auszugsmehle) und
raffinierte Fabrikfette sind die Hauptursache der zahlreichen
ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten. Diese raffinierten Produkte
werden durch unterschiedliche Prozesse industriell hergestellt. Sie
enthalten praktisch keine der für unsere Gesundheit so wichtigen natürlichen Vitalstoffe
(Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Enzyme und Fermente, ungesättigte
Fettsäuren, Aromastoffe und Faserstoffe). Der dadurch entstehende
Vitalstoffmangel führt zu den ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten,
wie zum Beispiel Gebissverfall, rheumatische Erkrankungen,
Stoffwechselkrankheiten, Erkrankungen der Verdauungsorgane,
Gefässerkrankungen (Herzinfarkt, etc.), mangelnde Infektabwehr und die
meisten der sogenannten Allergien. Dr. med. Max Otto Bruker hat diese Ursachen und
Zusammenhänge in allgemeinverständlichen Büchern publiziert (www.dr-bruker.de).
Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen und Forschungen liegen diesen
Erkenntnissen und ärztlichen Erfahrungen zugrunde.
Schoklade enthält neben Fabrikzucker und Fabrikfetten eine unterschiedliche
Anzahl von Zusatzstoffen und sogenannten E-Nummern, die teilweise als
gesundheitsgefährlich bekannt sind. Über E-Nummern imformiert das Buch 'E-Nummern'
von Heinz Knieriemen, erschienen im AT Verlag.
Der Artikel "Ernährung: Genuss von seiner Schokoladenseite" im Beobachter
26/02 ist damit medizinisch unverantwortlich und eine versteckte Werbung für
Schokolade. Nicht nur für Nahrungsmittel mit
Fabrikzucker gilt das berühmte Zitat von
Dr. Bruker: «...essen und trinken Sie nichts, wofür Werbung gemacht wird...»
(zitiert aus dem empfehlenswerten Buch: 'Zucker, Zucker - Krank durch Fabrikzucker', Dr. med. M. O. Bruker,
www.emu-verlag.de). Dr. Bruker
erklärt in diesem Buch neben Hintergründen und Krankheitsbildern z.B. auch
warum Fabrikzucker als "Vitamin-B-Räuber" zu
vielseitigen Störungen des intermediären Stoffwechsels führt und warum
Fabrikzucker auch als Kalkräuber bezeichnet wird. Dr. Bruker gibt in diesem
Buch auch einen allgemeinverständlichen Einblick in die umfassende Literatur
bekannter Wissenschaftler, die die Schäden durch Fabrikzucker weltweit
erforscht und dokumentiert haben.
Am 22. Februar 2003 findet in der Helferei in Zürich eine Tagung unter dem
Titel "Gesundheit - ein Informationsproblem!" statt. Zu den Referenten
gehört auch Dr. med. Andres Bircher, Enkel von Dr. med. Maximilian Bircher -
Benner, der auch durch die ehemalige gleichnamige Klinik in Zürich und das
Bircher-Müsli bekannt ist. Informationen zu dieser Tagung sind im Internet
unter www.dolphinsdesign.ch/vollwertig veröffentlicht. Diese ehrenamtlich und gemeinnützig
organisierte Tagung gibt Interessierten die Möglichkeit sich objektiv und
unabhängig von wirtschaftlichen Interessen über Krankheitsursachen und
gesunde Ernährung zu informieren.
Wolfgang Rehfus (Gesundheitsberater GGB, 01-7150984) |